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Über die Wirkung von Mantras und meine eigene Befreiung
In diesem Artikel erwartet Dich:
Erst, als ich das Mantrasingen entdeckte, wurde ich so richtig frei. Was mich unfrei machte, waren alte Glaubenssätze, die mich zurückhielten, aus mir herauszukommen, meine eigene Wahrheit auszusprechen und diese auch zu leben.
Als ich 2018 an einer Schwitzhütte in Peru teilnahm (was Teil meiner YogalehrerInnen-Ausbildung war), erfuhr ich zum ersten Mal, was das Mantrasingen, Man = Geist und Tra = Transzendieren, bewirken kann. Durch das laute Singen begann ich, alte Glaubenssätze aufzulösen und endlich meine wahre Natur zu leben. Es veränderte meine äußere Welt komplett und ich begann, meinem Herzen zu folgen.
Unsere Schwitzhütte war wirklich kein fancy stuff: Es handelte sich um ein Konstrukt aus Ästen – ähnlich einem Iglu in seiner Form. Das Astgeflecht war mit dicken Decken umschlossen. Im inneren ist es dunkel und man sitzt im Kreis auf dem Boden um ein Erdloch herum. In 4 Runden werden jeweils 7 glutheiße Vulkansteine in das Erdloch geschaufelt, es wird also mit jeder Runde heißer. Die Schwitzhütte, auch Temazcal genannt, dient primär der körperlichen, geistigen und emotionalen Reinigung und Heilung. Ich fand es einfach spannend und nahm vorwiegend aus Neugierde daran teil.
Unser vertrauter Kreis aus Menschen, mit denen ich in den vorherigen zwei Wochen tief transformierende Erfahrungen gesammelt hatte, zerschmolz Runde um Runde zu einer magischen Masse aus Rhythmus. Wir rasselten wild, trommelten laut und sangen dazu spanische Mantras. Atmeten tief ein und aus, durch die dichte Hitze hindurch.
Wenn es ein körperliches Empfinden für geistige Befreiung gibt, dann war es für mich genau das. Neue Melodien und neue, wunderschöne spanische Wörter prallten auf meine Seele ein. Die Lieder beschrieben Mutter Erde, wie wir zu ihr gehören und alle verbunden sind. Wir chanteten über die Liebe. Teilweise verstand ich den Text auch gar nicht, ließ mich aber einfach mitreißen und sang aus voller Inbrunst.
Ich spürte, wie Etwas in mir nach draußen will.
Und irgendwann spürte ich, wie Tränen meine Wangen kühlten. Wie mein Herz laut pochte. Ich spürte, wie etwas durch die Tränen meiner Augen nach draußen will. Und ich ließ ihm freien lauf. Ich heulte laut, schluchzte und schnappte nach Luft. Mein lautes Jauchzen ging im Gesang und Trommelwirbel der anderen unter. Aber darüber machte ich mir in diesem Moment keine Gedanken. Ich ließ es einfach geschehen und spürte ein Gefühl von Befreiung in mir.
Wenn mir heute mal die Tränen kommen, denke ich daran, dass dies ein Sprachrohr meines tiefen Ichs ist und dass ich es hören möchte. Wir alle haben Wunden. Und wir können von Glück reden, wenn sich diese von innen nach außen bewegen, um Heilung zu erfahren.
Ein Mantra ruft nach Deiner Essenz.Durch das Singen können Überzeugungen, Emotionen und tiefe Bedürfnisse der Seele sichtbar werden.
Das Singen einer sich wiederholenden Silbe oder eines Satzes, also eines Mantras, wirkt auf drei Ebenen:
Singen ist auch Pranayama. Es wird tief geatmet. Wieder und wieder. Der Körper wird in eine harmonische Schwingung gebracht, was sich positiv auf die Organe, das Nervensystem und die Psyche auswirken kann.
Wenn wir Mantras singen, spüren wir Freude, erleben wir eine unmittelbare Leichtigkeit. Man kann nicht singen und dabei tieftraurig sein. Das Mantrasingen kann sich bis zu dem Gefühl hin ausdehnen, dass Dein Herz vor Freude beinahe zu zerspringen scheint.
Da das Singen eine erhebende Wirkung auf unsere Emotionen hat (z. B. von Traurigkeit in Freude oder von Zorn in Gleichmut) erhöht dies unser Energiefeld. Vielleicht spürst Du ein Pochen im Herzraum (AnahataChakra) oder ein kribbeln in der Kehle (VishuddaChakra).
Durch dieses Anheben Deines emotionalen und energetischen Zustands, durch die Stimulation der (meist) oberen vier Chakren, fühlen wir uns freier. Dass ich mich heute traue, vor vielen Menschen zu singen, hat nicht nur mit der Auflösung eines alten Glaubenssatzes zutun („Ich bin nicht musikalisch“), sondern vielmehr mit einem Vertrauen in mich, in meine Essenz.
Singen bedeutet laut sein. Kein Blatt (mehr) vor den Mund zu nehmen. Willensstärke. Ja sagen. Nein sagen. Deine Wahrheit zu sprechen und nicht die der anderen. Widerspruch. Zuspruch. Zart zu sein. Kraftvoll zu sein. Mantrasingen ist all das.
Der Gesang bietet uns auf einladende Weise die Möglichkeit, aus uns heraus zu kommen. Laut zu sein. Uns Frauen wurde über viele Generationen hinweg eingebläut brav und ruhig zu sein, sich zu benehmen und nicht aufzufallen. Falle auf, wenn Du möchtest. Sei laut und wild, wenn Du möchtest. Natürlich gilt das auch für alle Männer.
Vielleicht findest Du im Mantrasingen diesen einen Weg, der Dir dabei hilft, mehr aus Dir heraus zu kommen, Dich etwas zu trauen. Laut zu sein. Du zu sein. Deinen Weg zu gehen. Und das voller Liebe und Hingabe.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du DEINEN Herzensweg findest. In welcher Form auch immer das sein mag.
Innerhalb der 4 Wege des Yoga (Jnana Yoga, Karma Yoga, Raja Yoga und Bhakti Yoga) gliedert sich das Mantrasingen im Weg der Hingabe und der Liebe ein, dem Bhakti Yoga. Hierzu gehören chanten, tanzen, beten, Rituale und Zeremonien, Musik, Kreativität – alles, was Dein Herz aufblühen lässt und womit Du Dich zum Ausdruck bringen kannst. Es geht darum, Dich Deinen Emotionen hinzugeben, Dir selbst in der Bewegung oder beim Singen freien Lauf zu lassen.
Es wird als der leichteste Weg zur Selbstbefreiung angesehen, weil wir uns einfach der höheren Kraft hingeben: Uns bewegen lassen oder das Singen durch uns hindurch strömen zu lassen. Das Ziel von Bhakti ist pure Liebe und appelliert an unsere emotionalen Qualitäten. Daher fließen bei Bhakti-Events hin und wieder mal Tränen der Freude, der Heilung, der Liebe.
Die Yogis sagen, dass gerade die indischen Sanskrit-Mantren mit einem Energiefeld verbunden sind (morphogenetisches Feld), welches seit Jahrtausenden von allen Menschen, die das Mantra jemals wiederholt haben, aufgebaut wurde. Indem Du das Mantra OM singst, wirst Du mit diesem Feld und mit diesen Gurus, Meistern und allen Menschen, die es je gesungen haben, verbunden. Denke an diese Fülle, wenn Du das nächste Mal AUM singst.
Ra = Sonnenenergie
Ma = Mondenergie
Da = Erdenergie
Sa = Energie des Universums
Say = Du / persönliche Energie
So = Ich bin
Hum = Das Göttliche/Höhere Kraft
Dieses Mantra ehrt die indische Gottheit Ganesha. Ganesha steht für Weisheit und Wissen und für das Überwinden unserer Hindernisse. Ganesha wird daher oftmals als Erster gerufen, um Zeremonien zu eröffnen. Ein Mantra, das sich wunderbar vor der Yogapraxis eignet und auch ideal für eine Mantra-Meditation mit einer Mala ist.
Gam = Ton (seed sound) von Ganesha
Ganapathaye = Ganesha selbst
Namaha = in seinem Namen oder ihn ehrend
Namastasyay, Namastasyay, Namastasyay, Namo Namaha
Singe ich auch gerne in einer eigenen, spanischen Version, um Mutter Erde zu danken:
Pacha Mama, Pacha Mama, Pacha Mama, Te amo, Te amo (Mutter Erde, ich liebe dich)
Alle meine Retreats & Events enthalten eine Mantra-Komponente.
Schau´ gerne mal vorbei:
Instagram @jessy_inti_yoga: Hier teile ich immer wieder mal Mantra-Videos mit dir
MUST SEE: Ein wunderschöner, tief berührender Film über die Power der Mantras: mantramovie.com/
Krishna Das | inspirierender Mantrasänger, Harmoniumspieler, Kirtanleiter: krishnadas.com/
Deva Premal & Miten | Für mich eine große Inspiration: www.devapremalmiten.com