Was bedeutet Selbstliebe?
wie kannst du sie entwickeln? Und was hat Selbstliebe mit Yoga zu tun?
Viele wünschen sich mehr Selbstliebe – aber was ist das eigentlich? Und wie kannst Du trotz vollem Kalender mehr Zeit für Dich nehmen? Hier teile ich mit euch meine Alltagstipps für Yoga Übungen, Meditationen und Affirmationen zum Thema Selbstliebe. Es ist mein absolutes Herzensthema und fließt in alle Projekte von Inti Yoga. Ich habe hierzu sogar ein eigenes Selbstliebe Yoga Retreat Programm entwickelt.
In diesem Artikel erwartet Dich:
- Selbstliebe kann man üben
- Was bedeutet Selbstliebe?
- Warum fällt es uns so schwer?
- So beginnst Du, Selbstliebe in Deinen Alltag zu integrieren
- Selbstliebe-Tipps für Deinen Alltag
- 3 Mythen über Selbstliebe
- Mehr Affirmationen für die Selbstliebe
Selbstliebe kann man üben
Das Schönste an der Selbstliebe ist, dass sie eine lebenslange Spielwiese sein kann, auf der wir unserer Neugierde folgen und immer mehr in Verbindung mit uns selbst kommen dürfen.
Selbstliebe kann man also lernen: Du kannst Dich in Selbstliebe üben und wirst mit der Zeit bemerken, dass Du immer aufmerksamer wirst, was Dein Denken und Handeln betrifft. Und dass Du immer ideenreicher werden wirst, was das Ausdehnen Deiner Selbstliebepraxis anbelangt – dies ist eine wunderschöne Reise.
Was bedeutet Selbstliebe?
Für mich gibt es drei Ebenen von Selbstliebe, die wir uns hier genauer ansehen werden:
Selbstannahme
Ich habe die Fähigkeit, mich – hier und jetzt – zu erkennen und so anzunehmen, wie ich bin. Mit allen Gefühlen, mit meinem Körper, wie er jetzt gerade ist, mit all meinen Gedanken.
Über die Selbstannahme erschaffen wir eine Basis an Respekt und Frieden in uns selbst. Über diese Basis finden wir mit der Zeit zu mehr Zufriedenheit mit unserem Körper, in unseren Beziehungen und auch eine gewisse Souveränität kann sich einstellen. Denn je mehr Du Dich selbst annimmst, inklusive all Deinen Unzugänglichkeiten, desto leichter fällt es Dir, auch andere anzunehmen, wie sie sind.
Affirmation:
Ich erkenne mich und mag mich, so wie ich bin.
Ich bin gut genug.
Selbstfürsorge
Ich kann entscheiden – in jedem Moment – ob ich im Sinne meines Herzens handle oder gegen mich selbst.
Selbstfürsorge bedeutet nicht unbedingt, dass wir uns jeden Tag stundenlang einölen und die teuersten Tees trinken. Vielmehr betrifft die Selbstfürsorge aus meiner Sicht, in welchem Sinne wir agieren: Tue ich das für mich oder für andere? Gehe ich wohin, weil ich es mir wünsche oder weil es (vermeintlich) von mir verlangt wird?
Selbstfürsorge bedeutet auch, die eigenen Bedürfnisse zuerst zu bedienen und uns dann liebevoll um andere zu kümmern. Es ist das Prinzip der Sauerstoffmaske im Flugzeug: Zuerst die eigene anlegen, um dann anderen helfen zu können. Warum das nichts mit Egoismus zu tun hat, erfährst Du weiter unten in den 3 Mythen über Selbstliebe.
Affirmation:
Ich sorge gerne für mich, um in meine ganze Kraft zu kommen.
Selbstachtung
Ich vertraue mir selbst und wertschätze mich.
Wenn Du Dich selbst immer wieder kritisierst, verlernst Du, Dir zu vertrauen. Wenn Du weißt, dass Du okay bist, musst Du Dich nicht vor anderen beweisen oder profilieren. Selbstachtung ist das Maß, wie sehr wir uns selbst achten und respektieren. Das Maß an Wert, das Du Dir selbst zuschreibst. Die Stabilität Deiner Selbstachtung kannst Du am besten messen, wenn Dich jemand anderes kritisiert oder wenn Dir etwas nicht wie geplant gelingt. Wie gehst Du damit um? Übe Dich darin, liebevoll und respektvoll mit Dir selbst zu kommunizieren.
Affirmation:
Ich kenne meinen Wert und achte mich selbst.
Warum fällt es uns so schwer uns selbst zu lieben?
Unser Gehirn ist seit der Geschichte der Menschheit darauf trainiert worden, nach Gefahren Ausschau zu halten. Deshalb ist es heute noch so, dass uns oft zuerst das Negative auffällt. Es stellte eine große Gefahr für den Menschen dar, von der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Also hat der Mensch begonnen, ganz genau auf seine Fehler zu achten und darauf, was der Gemeinschaft nicht gefällt.
Nun ist es heute so, dass wir immer noch von allen geliebt und gemocht werden wollen. Auch von den Menschen, die über unsere „Gemeinschaft“ hinaus gehen. Dieses Bedürfnis ist tief in unserem Unterbewusstsein angelegt.
Doch wir dürfen beginnen zu lernen, dass unser Überleben nicht mehr davon abhängig ist, ob uns alle Menschen immer lieb haben. Wir dürfen zulassen, auch mal nicht bestärkt und bestätigt zu werden. Dass es okay ist, anderer Meinung zu sein oder beispielsweise einen anderen Lebensstil einzuschlagen.
Wir dürfen im heutigen Zeitalter also beginnen, unser wahres Selbst zu entfalten, unsere Emotionen zu fühlen und uns selbst mit all unseren Bedürfnissen und Wünschen vollständig anzunehmen.
Was sagt Yoga zum Thema Selbstliebe? Wie Du mit dem Yoga Sutra und den 5 Kleshas wahre Selbstliebe lernen kannst, erfährst Du hier: Mit Yoga zu mehr Selbstliebe
Kleine persönliche Anekdote:
Ich bin Anfang Mai 2021 in meinen Camper gezogen und habe alles andere aufgelöst, um ortsunabhängig und naturnah zu arbeiten und zu leben. Diese Lebensweise stößt immer wieder mal auf Unverständnis und Missgunst. Da ich nicht davon abhängig bin, von allen Menschen geliebt und bestärkt zu werden, kann ich meinem Weg weiter folgen. In der Gewissheit, dass mein Wert durch die Ablehnung anderer, nicht kleiner wird.
So beginnst Du, Selbstliebe in Deinen Alltag zu integrieren
Alles beginnt in dir…
…und in deinem Kalender.
Selbstliebe beginnt damit, die Zeit für Dich einzuräumen, in der zu reflektierst und Dinge tust, die Dich seelisch nähren.
Wir verschieben selten Arzttermine, die Gassirunde mit dem Hund, ein lang vereinbartes Treffen, Zähneputzen oder Einkaufen gehen. Dinge, die wir tun, weil sie getan werden müssen – auch, wenn uns gerade vielleicht nicht danach ist, wir zu müde, zu antriebslos, zu ausgelaugt sind. Wir tun sie trotzdem.
Wie wäre es, wenn Du ein Date mit Dir selbst im Kalender stehen hättest, das Du genauso zu betrachten lernst, wie diese alltäglichen To-dos, denen wir so viel Bedeutung und Wichtigkeit zutragen?
Wie wär es, wenn diesen Termin mit Dir nichts erschüttern könnte?
Ich empfehle Dir dazu, klein anzufangen: Was ist JETZT, genau in diesem Moment, der kleinstmögliche Schritt, den Du tun könntest, um mehr bei selbst anzukommen? Vielleicht die Augen kurz schließen und dreimal ruhig ein- und ausatmen? Vielleicht das Handy weglegen. Vielleicht Dir eine frische Tasse Tee aufbrühen. Hier beginnt Selbstliebe, bei den kleinen Päuschen und dem Innehalten – kurz zu schauen „wie geht es mir gerade?“.
Wenn Du etwas weiter gehen möchtest und Dir eine Auszeit erlaubst, um Energie zu tanken und wieder bei Dir selbst anzukommen, empfehle ich Dir wie folgt vor zu gehen:
Selbstliebe-Tipps für Deinen Alltag
Tipp 1:
Trage Dir fixe Termine in Deinen Kalender ein. Das kann 1 Stunde im Monat sein, ein Samstag oder jeden Morgen 10 Minuten – mache es realistisch und an Deine Abläufe angepasst.
Tipp 2:
Gebe Deiner Familie/deinen MitbewohnerInnen Bescheid, dass Dir diese Zeit heilig ist. Und bitte sie, Dich darin zu unterstützen, Dir diesen Zeitraum zu ermöglichen.
Tipp 3:
Freue Dich auf diesen Termin. Kaufe Dir schöne Blumen oder zünde eine Kerze an. Nehme Dir etwas Konkretes vor: z. B. eine längere Yogaklasse, eine Meditationsübung, Mantras singen, oder eine halbe Stunde tanzen (das übe ich derzeit und es hilft mir sehr, mich mit meinem Körper zu verbinden).
3 Mythen über Selbstliebe
Vielleicht halten Dich negative Assoziationen mit Selbstliebe zurück, Dich besser um Dich zu kümmern? Zum Beispiel diese Mythen (die natürlich nicht stimmen):
1. "Selbstliebe ist egoistisch“
Ist sie nicht. 🙂 Es wäre egoistisch, jeden Tag durch das Leben zu hetzen und tendenziell eher ausgelaugt, gestresst oder genervt zu sein. Denn diese Energie überträgst Du, ohne dies zu wollen, an Deine Mitmenschen, sei es Deine Familie, KollegInnen oder die Kassiererin im Supermarkt.
Räumst Du Dir jedoch restaurative Phasen ein, in denen Du z. B. Yoga übst, Dir ganz in Ruhe einen Tee oder Kaffee zubereitest und ein Mini-Päuschen einlegst, an einem Workshop teilnimmst, einen Spaziergang machst oder in Ruhe ein Buch liest, kannst Du Deinen Mitmenschen liebvoller, zentrierter und zufrieden entgegentreten.
Außerdem sind wir konzentrierter und somit aufmerksamer, wenn wir auch entspannen: Wir können genauer zuhören und auf die Bedürfnisse unserer Lieben eingehen.
2. „Selbstliebe ist nicht produktiv“
Wir glauben häufig, jede Tat müsse ein Ziel haben. In meinen Yogaklassen sage ich oft „praktiziert ohne Leistung, ohne Ziel“.
Ich behaupte, dass es wertvoll ist, zu VERlernen, dass alles immer produktiv sein sollte und dass es ein Geschenk ist, etwas zu tun, um des Prozesses willens.
3. „Für Selbstliebe brauche ich viel Zeit“
Du kannst Dir sehr gerne viel Zeit für Deine Selbstliebe nehmen.
Wenn Du im Moment aber nur wenig Zeit findest, dann nutze die oben genannten Tipps, um inmitten des Alltagstrubels Deine kleinen Auszeiten zu finden.
Mehr Affirmationen für die Selbstliebe
Zu guter Letzt möchte ich Dir noch meine Lieblings-Affirmationen mit auf den Weg geben, die Du als Intention für Deine Yoga Praxis verwenden oder an Deinen Spiegel hängen kannst:
ॐ Ich erlaube mir, nichts erreichen zu müssen. (Denn Du darfst einfach sein.)
ॐ Ich darf entspannen.
ॐ Ich muss nichts tun. Ich muss nirgendwo hin. Das Leben kommt zu mir.
ॐ Mit Atmung beim Yoga: Einatmen: „Ich bin.“ Ausatmen: „Wundervoll.“
ॐ Ich akzeptiere mich. Ich akzeptiere meine schönsten Eigenschaften und auch diese, die mir schwerer fallen anzunehmen. Ich akzeptiere meinen Körper und seine Befindlichkeiten. Ich akzeptiere, wo ich heute in meinem Leben stehe. Ich akzeptiere auch meine Vergangenheit, um mich selbst bedingungslos lieben zu lernen.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du diese wunderschöne Verbindung zu Dir selbst findest, ausdehnst und lieben lernst. Ich wünsche allzeit eine tiefe Freundschaft mit Dir selbst.
Von meinem Herz zu Deinem,
Jessy
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